Der Achal-Tekkiner

Achal-Tekkiner gelten als eine der ältesten Pferderassen der Welt. Durch ihre Herkunft, die Wüste, sind sie extrem ausdauernd und so auch für anspruchsvolle Distanzritte geeignet.

Stute Kara Merdjen (= Dunkle Perle), V Soyotny - M. Meschiba, Linie Karlavatsch. Bild: Monika Kuhn

Spricht man in Züchter- oder Reiterkreisen vom „Vollblut“, so meint man in der Regel das englische oder vielleicht noch das arabische Vollblut. Viel zu wenig bekannt ist, dass es eine weitere Vollblutrasse gibt, die nachweislich zu den ältesten Rassen zählt und Mitbe-gründer der beiden oben erwähnten Vollblutrassen ist, der Achal-Tekkiner.

Achal-Tekkiner oder Akhal-Teke heissen die Pferde, weil sie vom Turkmenenstamm der Teke in der Oase Achal – im Grenzland zwischen Turkmenistan / Afghanistan und Persien gezüchtet wurden und auch heute immer noch gezüchtet werden. Die Achal-Tekkiner gehören zu den ältesten Pferderassen überhaupt. Ihr Ursprung lässt sich bis 3’500 Jahre vor Christus zurückverfolgen. Der Achal-Tekkiner wurde in seiner Geschichte oft zur Blutauffrischung benutzt und in andere Rassen eingekreuzt, beispielsweise bei den englischen Vollblütern, den Trakehnern und anderen. In der Schweiz zählen wir noch etwa 60 reinrassige Achal-Tekkiner. Weltweit sind es noch etwa 5’000.  

Exterieur

Auffällig ist bei dieser Pferderasse oft der steil aufgerichtete, eher schmale Hals, der lange Rücken und eher wenig ausgeprägten Lenden. Der Kopf hat ein gerades Profil, ist fein ziseliert, trägt grosse, ausdrucksvolle Augen, die Nüstern sind weit, die Ohrmuscheln stehen weit auseinander. Man sieht in der Regel einen hochangesetzten, langen, flachen Hals mit hoher Kopfhaltung. Der Körper hat kein bisschen Fett zu viel, ist also trocken, röhrenförmig und durch einen hohen, ausgeprägten und langen Widerrist gekennzeichnet, der in eine lange, schräge Schulter ausläuft. Der Rücken ist lang, die Rippen sind flach, die Lenden schmal. Die Extremitäten sind generell sehnig und muskulös. Vorder- und Hinterbeine stehen meist eng. Die Hufe sind wie bei allen Edelpferden klein, hart und haben oft wenig ausgeprägte Trachten.

Kara Merdjen und ihr Fohlen Mele Rijahin *2018. Bild: Iva Thomann

Achal-Tekkiner kommen in den Farben Fuchs, Brauner, Rappen, Schimmel, Falben und Isabell vor, wobei das Fell oft durch das Cream-Gen aufgehellt wird. Das ist ein Gen, das die Fellfarbe etwas aufhellt. Durch die langen Beine sind die Bewegungen raumgreifend und elalstisch. Der Achal-Tekkiner weist ein besonderes Galoppvermögen auf, das er besonders früher in der Wüste für die langen Wege gebraucht hat. Achal-Tekkiner können sehr unterschiedlich aussehen. Ihr Stockmass liegt zwischen 150 und 160 Zentimeter.

Wallach "Mele Rijahin" (=Goldiger Läufer), V Real - M Kara Merdjen, Linie Kaplan. Bild: privat

Interieur

Achal-Tekkiner sind ausgesprochene Persönlichkeiten mit grosser Ausstrahlung und starkem Willen. Deshalb sind sie zwar wunderbare Partner – allerdings auch schlechte Untertanen:

  • sie sind intelligent und temperamentvoll und reagieren sehr schnell – meist schneller als ihre Besitzer
  • es dauert lange, bis man ihr Vertrauen gewonnen hat, oftmals braucht es Monate 
  • mit Liebe behandelt erhält man aber einen überaus treuen und sehr zuverlässigen Partner

Achal-Tekkiner müssen bewegt und gefordert werden – oft eine echte Herausforderung an den Besitzer. Es gilt die einfache Weisheit:

Keine Zeit - kein Teke!

Herkunft

Diese Pferderasse ist, ebenfalls durch ihre Herkunft, extrem trittsicher, gewandt und nervenstark. Im Reitsport sind sie sehr vielseitig einsetzbar und nicht wenige Olympiasiger waren Achal-Tekkinger. Oft aber werden sie für Rennen eingesetzt. Achal-Tekkiner gehören zu den zähesten, widerstandsfähigsten Pferden der Welt. 

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