Der Ardenner
- Chantal Kunz
Ardenner sind massige Kaltblüter mit viel Herz und einer ausgeprägten Ruhe. Sie werden oft eingespannt oder auch für Landwirtschaftsarbeiten eingesetzt. Die Zucht in der Schweiz ist erschwert möglich, jedoch gibt es weltweit nicht mehr sehr viele reinrassige Ardenner.
Exterieur
Ardenner verfügen über einen breiten Körper auf kurzen, stämmigen Beinen. Die Schultern sind eher schräg, sie müssen auch viel Gewicht tragen. Schub holen die Kaltblüter aus ihrer muskulösen Kruppe.
Der Kopf ist gerade oder leicht geramst, der Hals ist eher kurz, aber sehr muskulös. «Ein kräftiges, kurzes und tiefes Pferd mit trockenen Gliedmaßen, korrekten Bewegungen und gutmütigem Charakter. Der Körperbau soll sich in einem Quadrat befinden», heisst es in der luxemburgischen Zuchtordnung.
Interieur
Die robusten Pferde haben ein sehr freundliches und ruhiges Gemüt. Neue Situationen meistern sie oft souverän und mit viel Vertrauen. Trotz ihres stämmigen Körpers können sie sehr agil und lebhaft sein, dies sieht man vor allem bei den verspielten Fohlen.
Herkunft
Der Ardenner gilt als eines der ältesten Pferde Frankreichs. Neben den heute noch vorwiegend in Belgien, Luxemburg und Frankreich gezüchteten schweren Typen gibt es auch Bestrebungen, einen leichteren Sport-Typ durch Einkreuzen von Arabern zu erreichen.
Zuchtproblem
In der Schweiz gibt es zwar reinrassige Ardenner. Um für ein reinrassiges Fohlen aber Papiere zu erhalten, muss der Hengst in Frankreich, Belgien oder Luxemburg gekört sein und bis zu seinem achten Lebensjahr jährlich an einer Show in einem der drei Länder vorgeführt werden um die Deckberechtigung für die jeweilige Saison zu erhalten.
In der Schweiz lebende Hengste sind oftmals gekört in den Ursprungsländen, werden aber später nicht mehr vorgeführt und verlieren so die Deckberechtigung. Wodurch deren Fohlen, auch wenn sie reinrassig sind, keine Papiere erhalten.