Der Berber

Der Berber ist eine der ältesten Pferderassen des Mittelmeerraums. Er ist mit dem Araber verwandt und gilt als typisches Wüstenpferd.

Bilder: Brigitte Kreisel / www.brigittekreisl.ch

Exterieur

Typisch Wüstenpferd verfügt der Berber über eine feine Haut und eine grosse Ausdauer. Hier kommt bereits die Verwandtschaft des Arabers zum Vorschein. Er ist mit einem Stockmass von 142 bis 152 Zentimetern ebenfalls eher kleingewachsen, aber so auch sehr wendig. 

Die Berber haben oft einen Ramskopf, der auf einem eher kurzen, aber kräftigen Hals sitzt. Die Schultern sind eher flach und steil. Dadurch, dass der Rücken kurz und der Rumpf eher tief ist, ist ihr Rücken meist sehr tragfähig. Der Widerrist ist dafür stark ausgeprägt. Die Kruppe ist abfallend und rund und weist einen tiefen Schweifansatz auf. Als Wüstenpferde mussten die Berber schon immer widerstandsfähig sein. Daher verfügen sie über stabile Beine und gute Hufe. Dadurch sind Lahmheiten bei diesen Pferden eher selten. Was eher auftritt sind  leichte Fehlstellungen in Form von Säbelbeinigkeit (Das Lot durchs Hüftgelenk verläuft durchs Fesselgelenk, aber das Sprunggelenk ist zu weit hinten) oder Kuhhessigkeit (die Linie durch die Gelenke verläuft nicht senkrecht nach unten, sondern, meist x-förmig, nach außen.). Meistens wirken sich solche Fehlstellungen aber nicht auf die Gesundheit der Pferde aus. 

Unter den Berbern sind sogar Naturtölter zu finden. Im Allgemeinen zeigen sie flüssige Bewegungen mit Knieaktion und sind trittsicher in allen Gangarten. 

Interieur

Die Stärke dieses temperamentvollen und mutigen Tieres liegt in seiner grossen Ausdauer und Leistungsbereitschaft. Auch hier ist wieder der Einfluss des Arabers und das Leben in der Wüste erkennbar. Der Berber ist sehr genügsam und ein zähes Reit- und Arbeitspferd. Er ist wendig und kann über kurze Strecken ein sehr hohes Tempo erreichen. Das Berberpferd ist für eine große Besitzertreue und soziale Bindungsfähigkeit bekannt.

Herkunft

Der Ursprung des Berbers liegt in Nordafrika und geht weit in die Frühgeschichte der Domestizierung des Pferdes durch den Menschen ins zweite Jahrtausend vor Christus zurück. Bereits im antiken Griechenland, später bei den Römern und durch das gesamte Mittelalter waren Pferde aus Nordafrika und nordafrikanische Söldner die begehrtesten Tributgüter, Kriegsbeuten und diplomatischen Druckmittel.

Nomaden züchteten Berber, wahrscheinlich betrieben sie sogar eine Reinzucht. Im Gegensatz zu anderen Völkern, die Pferdezucht betrieben, waren bei ihnen die Stuten die wertvollsten Tiere, sodass sie sogar mit im Hauptzelt schliefen und (fast) nicht verkäuflich waren.

Die Zucht reinblütiger Berber wurde während der Kolonialisierung durch Frankreich nur noch in entlegenen Rückzugsgebieten Aufständischer weitergeführt, weshalb noch heute die unverfälschtesten Rassetypen fernab der Staatsgestüte im Hinterland zu finden sind.

Gefällt dir der Beitrag? - Teile mit andern!

Facebook
Twitter
Email
WhatsApp
Pinterest