Der Knabstrupper

Der Knabstrupper ist eine Barockpferderasse aus Dänemark. Meistens fallen sie durch ihr gepunktetes Fell auf.

Exterieur

Bei den Knapstruppern  existieren zwei Zuchtrichtungen: der barocke und der moderne Typ. Der moderne Typ ist feiner gebaut und entspricht mehr dem modernen Sportpferd. Der barocke Typ ist kräftiger gebaut und zeichnet sich meistens durch eine Ramsnase aus. Er hat ebenfalls einen kräftigen Hals und eine muskulöse Hinterhand. Nur ein im barocken Typ stehender Knabstrupper, der in der 3. Generation ohne Einkreuzung von Fremdblut gezüchtet wurde (Reinzucht), ist ein Original Knabstrupper. Die meisten Pferde dieser Rasse sind etwa 149 bis 157 Zentimeter gross. 

Knabstrupper kennzeichnen sich vor allem durch die Tigerscheckenfärbung, wobei man zwischen fünf Grundvarianten unterscheidet. Das Weiss der Tigerschecken basiert auf komplizierten genetischen Anlagen.

So entstehen die fünf Varianten:

1. der Volltiger
Nehmen wir an, die Grundfarbe eines Volltigers wäre braun, 4× schwarz bestiefelt. Dann wären über den ganzen Körper braune Flecken verteilt, während die Flecken an den Beinen schwarz wären und auch schwarze Streifen in Mähne und Schweif vorhanden sein könnten.
2. der Weissgeborene 
Bei einigen Tieren sind die Gene, die den „Mantel“ vererben, so stark, dass der Mantel keine Löcher (= Flecken) hat. Das Pferd ist dann ganz weiß und wird – im Gegensatz zum Schimmel – auch bereits weiss geboren. 
3. der Schabracktiger
Ist die Erbmasse weniger stark, so ist der Mantel nicht vollständig und liegt dann meistens nur über der Kruppe, während der vordere Teil des Pferdes einfarbig ist. Die Decke über der Kruppe kann wie beim Volltiger durchlöchert sein oder lückenlos wie beim Weissgeborenen.
4. der Schneeflockentiger
Es kommen Pferde vor, bei denen nur Fragmente des Mantels übriggeblieben sind. Diese verteilen sich über den Körper als weisse Flecken auf der Grundfarbe.
5. der Einfarbige
Es können auch Tiere ohne jegliche Spur eines Mantels vorkommen. 
Bild: uschi dreiucker / pixelio.de

Interieur

Knabstrupper zeichnen sich durch ein leistungsbereites und interessiertes Wesen aus. Sie sind verlässlich und umgänglich, können aber natürlich wie alle Tiere ihren eigenen Kopf haben. Sie eignen sich als Dressur-, Reit- und Kutschpferd und haben oft gute Veranlagung für die Hohe Schule.

Herkunft

Die berühmten gepunkteten Pferde stammen von der dänischen Pferderasse Frederiksborger ab. Genauer ist der Knabstrupper ein Frederiksborger in der Farbvariation Tigerschecke. Die Frederiksborger mit der Farbe Tigerschenke wurden später gezielt auf dem Gut Knabstrup gezüchtet, woher sie auch ihren Namen haben.

1536 begann man auf dem Gestüt Frederiksborg erstmals, Tigerschecken gezielt zu züchten. Die Barockpferde wurden aus Spanien importiert und damals als Kriegspferde gezüchtet, da sie sich aufgrund ihres Talentes zur Hohen Schule für den Nahkampf eigneten. Fürsten und Adlige bildeten ihre Frederiksborger damals an Reitakademien aus und das Gestüt Frederiksborg zählte bald zu den führenden Zuchten Europas. Auch heute sind Knabstrupper eine Seltenheit und sind vorwiegend in Dänemark und Deutschland anzutreffen.

Gewusst?

Der wohl berühmteste Knabstrupper der Welt lässt sich von einem frechen rothaarigen Mädchen hochheben und heißt „Kleiner Onkel“. Was die Pferderasse, die in Astrid Lindgrens Kinderbüchern eine charmante Nebenrolle spielt, sonst ausmacht, erfahren Sie in unserem Rasseporträt.

Die schwedische Autorin Astrid Lindgren hat sich scheinbar nicht zufällig die dänische Pferderasse ausgesucht. Die Charaktereigenschaften des Knabstruppers „Kleiner Onkel“ passen perfekt zu Pippi Langstrumpfs Lebensstil: umgänglich, gelehrig, freundlich, nervenstark und verlässlich.

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