Interview mit einem Hufschmied in Ausbildung (Teil 3)

Rund 60 junge Männer und Frauen befinden sich aktuell in der Ausbildung zum Hufschmied. Was die Faszination dieses Berufes ist und was man dazu braucht, erzählt Janik Rüeger im Interview.

Gibt es negative Dinge im Beruf des Hufschmieds?

Es ist meistens körperlich ziemlich anstrengend und oft hat man mal eine Schürfwunde, Rückenschmerzen, Schnitte oder man schlägt sich aus Versehen auf die Hände. Wenn man das Leben lang Hufschmied ist, ist man sehr wahrscheinlich mit sechzig Jahren körperlich etwas mehr angeschlagen als andere. Es ist kein brutaler Job, nur einfach belastend und man kann sich auch mit der Selbsthaltung und zum Beispiel Physiotherapie oder Massagen selbst etwas lieb sein.

Welches war das schönste/schlimmste/erfolgreichste und spannendste Erlebnis in deiner Ausbildung?

Das Schönste: Als das erste Mal von mir geschmiedete Eisen auf einem Pferd waren und das Pferd diese 8 Wochen lang getragen hat.

Das Schlimmste: Es gibt nicht DAS schlimmste Erlebnis. Aber es gibt ein paar weniger schöne Moment Zum Beispiel bei uns in der Pferdeklinik in Avenches, wenn zum Beispiel Pferde eingeschläfert werden und ich angerufen werde, um dem Pferd vor oder nach dem Tod die Eisen weg zu nehmen. Wenn dann so ein kleines süsses Pony vor mir steht und ich ihm für seinen letzten Gang die Eisen wegnehmen soll und genau weiss in einer halben Stunde wird es tot sein, darf ich ihm nicht zu tief in die Augen schauen.

Das Erfolgreichste: Vielleicht als ich an der Schweizermeisterschaft im Schmieden den 4.Platz an den Swisskills gewonnen habe (vom 2.-4.Lehrjahr). Oder als ich beim Lehrlingswettkampf der Firma Huf Shop Hermann in Oftringen gewann.

Das Spannendste: Diverse Dinge in der Klinik ISME, die ich miterleben durfte, wie beispielsweise Hufabszesse, Spezialbeschläge oder sonstiges.  

Was beeindruckt dich an deinem Beruf?

Dass man mit einem Eisen, an einem fünfhundert bis siebenhundert Kilogramm schweren Tier, so viel beeinflussen kann. Als Hufschmied kann man einem Pferd das Leben retten.

Diese Woche folgt noch ein Teil dieses Gesprächs…

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