Meine Anhängerprüfung
- Anja Ziehli
Teil 2 – Technisches Wissen
Hallo zusammen
Es geht weiter mit meinem Anhänger-Blog.
Im letzten Teil ging es darum, den Lernfahrausweis zu beantragen. Nun beschäftigen wir uns mit den Vorbereitungen für die erste Fahrt. Was muss vor dem Fahren mit Anhänger und besonders mit Pferden im Anhänger beachtet werden?
Als erstes benötigen wir einmal ein passendes Auto. Grundsätzliche Anforderung an das Auto ist, dass es eine Anhängerkupplung hat. Ab da kann man praktisch jedes Auto zum Ziehen von einem Anhänger benutzen. Der Anhänger und die sich darauf befindende Last muss allerdings der Grösse des Autos angepasst sein. Zusätzlich brauchst du einen Anhänger. In unserem Fall am besten einen Pferdeanhänger. Auch benötigst du einen erfahrenen Beifahrer mit viel Geduld, dem Autoausweis seit mindestens drei Jahren und einem Mindestalter von 23 Jahren. Da wir ja nicht nur Anhängerfahren lernen wollen, sondern auch noch mit Pferden, hat dieser Beifahrer am besten auch gleich Erfahrung damit, Pferde umherzufahren und kann dir eventuell wertvolle Tipps geben.
Bevor du nun den Anhänger anhängst, wirf als erstes einen Blick in die Fahrzeugpapiere. Dort suchen wir nun die ungebremste und die gebremste Anhängelast. Ein ungebremster Anhänger gilt mit einem maximalen Gewicht von 750kg als Leichtanghänger. Damit werden oft Motorräder oder kleine Boote transportiert. Hat der Anhänger allerdings ein höheres Gewicht, wie ein Wohnwagen oder eben ein Pferdetransporter, benötigt er zusätzlich eine eigene Bremse (Auflaufbremse). Somit darf dieser Anhänger mit seiner Last schwerer als 750kg sein und wird im Fahrzeugausweis als gebremste Anhängelast bezeichnet.
Sind wir schon in den Fahrzeugpapieren, schauen wir uns auch gleich das Zug-Gesamtgewicht an. Es ist ein Zusatzeintrag, welcher das maximale Gewicht von Auto und Anhänger bestimmt. Rechnet man also das Gewicht des Anhängers mit dem Gewicht des Autos zusammen, darf dieser Wert nicht überschritten werden. Wird das Auto und der Anhänger voll beladen, ist das Gewicht sehr wahrscheinlich zu hoch. In diesem Fall dürfte man also entweder den Anhänger oder das Auto nicht voll beladen.
Der Grund für diese ganzen Gewichtsbestimmungen ist, das Gespann muss in der Lage sein, an einem Berg mit 12% Steigung in fünf Minuten fünfmal anzufahren, ohne dass ein Bauteil am Fahrzeug versagt. Zusätzlich müssen das Fahrwerk und die Bremsen des Zugfahrzeugs für eine sichere Führung des Gespanns ausgelegt sein.
Alle Anhänger müssen mit dem Auto mit einem Abreisseil verbunden sein. Dies aus einem einfachen Grund. Würde sich der Anhänger aus einem ungewollten Grund vom Auto trennen, löst dieses Seil die Bremse des Anhängers aus. Auch bei ungebremsten Anhängern muss in der Schweiz ein solches Seil vorhanden sein.
Hilfreiche Tipps vom ADAC:
- Ein Gespann fährt sich stabiler, wenn das Zugfahrzeug schwerer ist als die Anhängelast.
- Beachte die Regeln, wie schnell du mit deinem Anhänger fahren darfst. Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen Gespanne in der Schweiz auf der Autobahn 100 km/h statt 80 km/h fahren.
- Prüfe einmal dein Gesamtgewicht auf einer Waage. Diese findest du oft bei Entsorgungsunternehmen, Autogaragen oder Speditionen.
- Ist dein Auto überladen, wird dies mit einer hohen Geldstrafe bestraft.
- Schwere Lasten unbedingt über der Achse des Anhängers laden und auf keinen Fall weit hinten oder vorne.
- Die Lasten so sichern, dass sich auch bei einer Vollbremsung nichts verrutschen oder umfallen kann.
Quellen:
Bilder von Mercedes, ADAC, Böckmann
Text ADAC Anhängelast: Wichtigste Infos und Tabellenübersicht | ADAC
Anja Ziehli
Anja Ziehli ist ein Horsegirl durch und durch. Von Dressurlektionen über Natursprünge bis zu kreativen Vorführen mit den verschiedensten Pferderassen ist sie für alles zu haben.