Pferde fit halten
- Chantal Kunz
Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Welt jederzeit zum Stillstand kommen kann. Die Pferde sollten aber auch dann trainiert werden. Wenn Reithallen nicht benutzt werden und Trainings nicht durchgeführt werden können, muss man auf Alternativen ausweichen. Davon gibt es zum Glück genügend.
Unsere Pferde brauchen nicht dringend eine grosse Reithalle oder ein schönes Sandviereck, um trainiert zu werden. Nur schon die Natur bietet viele Trainingsmöglichkeiten, die nur darauf warten, genutzt zu werden.
Die Natur nutzen
Ausritte als Training zu nutzen sollte sowieso viel öfters gemacht werden, denn die Natur bietet so viele Möglichkeiten und dient auch noch dem Seelenfrieden von Pferd und Reiter. Durch den Wald zu streifen bringt viel mehr Entspannung als tägliches Training auf dem Sandplatz oder in der Reithalle. Ausserdem können schreckhafte Pferde ihre Angst mindern oder verlieren, denn draussen trifft man immer wieder Dinge, die aus Pferdesicht wahnsinnig furchteinflössend sind. Mit ständigen Übungen verwandeln sich diese vermeintlichen Gespenster in normale Bäume, Zäune, Tonnen und ähnliches. Zum Ausdauertraining eignen sich lange Ausritte im zügigen Schritt oder Trab. Ein schöner Wiesenweg kann optimal als Galoppstrecke genutzt und je nach Begebenheit auch mehrmals geritten werden.
Bei diesem Training ist der Spass garantiert! Hügel hinauf- und hinunter reiten aktiviert alle möglichen Muskeln im Pferdekörper, besonders Bauch und Rücken werden so fleissig gestärkt. Waldwege gespickt mit Wurzeln oder Unebenheiten fördern die Trittsicherheit. Diese sollten aber im Schritt geritten werden, die Sicherheit geht vor, in dieser Zeit noch mehr denn je. Breite Wege oder Kreuzungen können bestens für Seitengänge, Volten sowie Vor- und Rückhandwendungen genutzt werden.
Freispringen
Springen ohne Reitergewicht auf dem Rücken ist für die Vierbeiner oft eine willkommene Abwechslung. Sie können sich frei bewegen und müssen kein zusätzliches Gewicht ausbalancieren. Durch die Sprünge wird der ganze Pferdekörper gymnatstiziert und gelockert. Sie können sich über dem Sprung strecken und nutzen die Hinterhand quasi als Sprungfeder. Durch das Wechselspiel von An- und Entspannung im Körper lösen sich die Tiere. Viele von ihnen haben Spass an der Übung. Vertieftere Informatiionen findet ihr im Artikel Freispringen.
Kreative Aufgaben am Seil
Auch an der Longe kann man kreativ werden. Neben der Longenarbeit auf dem Reitplatz, kann dies auch einmal auf eine Wiese verschoben werden. Hier müssen einfach vorgängig tiefe Löcher oder andere Stolperfallen überprüft werden. Zur Gymnastizieirung eignet sich Stangenarbeit besonders gut. Die Stangen können am Boden liegen oder teilweise etwas erhöht werden. Verschiedene Abstände fordern verschieden lange Tritte von den Pferden, was sie im Kopf und körperlich fordert. Ausserdem kann man teilweise mit Ausbindern, dann wieder ohne longieren. Oder auch einen Anstieg nutzen, und das Pferd ein Stück nach oben leiten iten, und vorsichtig wieder nach unten. Für eine schöne Aufrichtung können Zirkel an der Longe verkleinert und vergrössert werden, so muss sich der Vierbeiner auch schöner biegen. Mit vielen Übergängen wird die Losgelassenheit und die Gewichtsaufnahme der Hinterhand gefördert.
Bodenarbeit
Vom Boden aus kann man noch viel mehr mit dem Pferd trainieren, als «nur» mit der Longe. Wieso nicht mal die Arbeit an der Doppellonge oder am Langzügel ausprobieren? Hier bitte eine erfahrene Person hinzuziehen, falls es sich um das erste Training für Pferd und Mensch handelt. Oder man stellt einen kleinen Trail auf, durch den das Pferd geführt wird. Dieser kann auf der Weide stattfinden, wenn sich diese eignet. Aus Pylonen hat man schnell eine Slalomgasse aufgestellt und ein Stück Blache eignet sich gut als Schrecktraining. Vielleicht gibt es in der Nähe einen Baumstamm, über denn das Pferd steigen kann. Ansonsten wäre es vielleicht an der Zeit, dem Vierbeiner ein Kunststück beizubringen 🙂