Sommerekzem

Aufgekratzte oder wunde Stellen, zerzauste und abgerissene Haare oder gar Löcher in der Mähne oder im Schweif. Das alles sind klare Anzeichen für ein Sommerekzem. Wir erklären in diesem Bericht, was es bedeutet, ein Pferd mit Sommerekzem zu pflegen.

Im späten Frühling und im Sommer, wenn die Fliegen und Mücken kommen, reagieren manche Pferde allergisch auf die Stiche und beginnen, sich wie wild zu kratzen. Ist der Schweif manchmal etwas aufgekratzt oder ähnliches, ist das kein Problem und völlig normal, auch uns jucken Mückenstiche.

Was meinen wir, wenn wir von Sommerekzem sprechen?

Sommerekzem ist eine allergische Reaktion auf ein Sekret, dass die weiblichen Mücken, wie Kribbelmücken oder Gnitzen, unter die Haut des Pferdes injizieren. Es hemmt die Blutgerinnung und erleichtert den Mücken so das Blutsaugen. Das Sekret beinhaltet spezielle Eiweissbausteine, auf die das Immunsystem der Pferde überschiessend reagiert. Weiter erläutert bedeutet dies, es handelt sich um eine Sofort-Allergie. Es erfolgt eine Kette von Entzündungsreaktionen, die umgehend Schwellungen und Juckreiz verursachen.

Wie zeigt sich Sommerekzem am Pferd?

Meist erscheinen die Symptome der Krankheit erstmals im Alter von zwei bis drei Jahren. Die Symptome werden progressiv, also mit dem Alter immer wie stärker. Es gibt Rassen, die häufiger von der Krankheit betroffen sind. Bei Friesen oder nordischen Pferden wie Isländern zum Beispiel vermutet man eine genetische Anfälligkeit für Sommerekzem. Auch spielt die Vererbung eine Rolle. Hatte ein Elternteil Sommerekzem, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bei den Nachkommen wieder auftritt, höher, als bei gesunden Eltern.

Schlussendlich spielen auch die Haltungsbedingungen des Pferdes eine Rolle. Feuchte Wiesen, Auwälder oder Gewässer sind Brutstätten für Mücken. Befinden sich Pferde in der Nähe solcher Gebiete, leiden sie mehr. Weht kein Wind, sind die Pferde den Mücken, bis auf die Stellen, die sie mit dem Schweif verteidigen können, schutzlos ausgeliefert. Besonders Kopf und Hals sind in diesem Fall betroffen.

Symptome, die nach dem Stechen der Mücken auftreten können, sind:

  • Schwellungen im Bereich der Stiche
  • Starker Juckreiz
  • Wunde Stellen vor allem an Mähnenkamm, Schweifrübe, Kruppe, Bauchnaht und Ohren
  • Kahle, blutige und entzündete Hautbereiche
  • Fehlende Haare
  • Nervöses, unruhiges Verhalten und dauerhaftes Kratzen

Wie behandelt man ein Pferd mit Sommerekzem?

Der wichtigste Grundsatz der Behandlung ist das Vermeiden des Auslösers. Gerade in den Dämmerungsstunden und in der Nacht sind Mücken besonders aktiv. Vorzugsweise verbringt das Pferd ein paar Stunden dieser Zeit im Stall, um ihm eine Verschnaufpause zu gönnen. Im Stall können Mückennetze, Fliegengitter oder Streifenvorhänge aufgehängt werden. Auf der Weide kann das Pferd eine speziell für Sommerekzem entworfene Decke tragen.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist, dem Juckreiz entgegenzuwirken. Es schafft den Pferden eine Erleichterung und verhindert das ständige Kratzen und Knabbern, was oft zu einer Verschlimmerung führt. Den Juckreiz lindern kann man, indem man die Stelle regelmässig ausspült, durch das Auftragen von beruhigenden Cremes und Lotionen, mit beispielsweise Kamille oder Lavendel, durch das Beimischen von Floh- oder Leinsamen ins Futter oder durch das Auftragen von Teebaum- oder Lavendelöl* auf die betroffene Stelle. Auch das grossflächige Einreiben von Kokosfett oder Zink sorgt für eine Linderung des Juckreizes.

Behandlungsmöglichkeiten zusammengefasst:

  • Auslöser vermeiden
  • Ekzemer-Decken anziehen
  • Regelmässiges putzen/ausspülen der betroffenen Stelle
  • Cremes und Lotionen (Lavendel, Kamille) einstreichen
  • Zink oder Kokosfett an die Stellen
  • Als Tee ins Futter: Löwenzahn, Mariendistel, Brennnessel
  • Floh-/Leinsamen ins Futter
  • Teebaum-, Pfefferminz- und Lavendelöl, allenfalls zusätzlich Eucalyptus-, Rosmarin-, Lemongras-, Geranium- und Bergamotteöl, verdünnt mit Kokosöl oder destilliertem Wasser direkt auf die Stelle*

5 zusätzliche Geheimtipps bei Sommerekzem:

  1. Reichhaltige Body Milk aus dem Supermarkt
  2. Erfrischende Dusche nach der Weide
  3. Birkenwasser – erfrischt, kühlt und pflegt
  4. Knoblauch füttern
  5. Ballistol Animal Tierpflegeöl

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